Umfrage: Einstellungen zu Urbaner Produktion

Ergebnisse einer Befragung des Fachpublikums der Konferenz Stadt der Zukunft.

Das Institut für Soziologie hat während der zweitägigen Konferenz „Stadt der Zukunft“, die am 11. und 12. Oktober 2023 in Braunschweig stattfand, eine Umfrage zum Bekanntheitsgrad und zu den Einstellungen zur Urbanen Produktion durchgeführt. Dazu wurden die Konferenzteilnehmenden, die die Ausstellungs- und Aktionsflächen der Konferenz besuchten, mittels eines standardisierten Fragebogens befragt.

Während der zwei Tage konnten insgesamt 63 Personen befragt werden. Fast 2/3 der Befragten war das Thema der „Urbanen Produktion“ schon bekannt und nahezu alle waren der Meinung, dass dieses Thema in der Zukunft relevant oder sehr relevant werden wird. Die am meisten genannten Assoziationen mit dem Begriff war der Begriff Nachhaltigkeit.

Wordcloud spontaner Assoziationen mit Urbaner Produktion
Quelle: Institut für Soziologie, TU BS

57% der Befragten haben keine produzierenden Unternehmen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft oder haben diese noch nicht wahrgenommen. Gleichzeitig ist aber die Akzeptanz von „Urbaner Produktion relativ hoch: 67% der Befragten können sich grundsätzlich oder mehr produzierende Unternehmen in ihrer unmittelbaren Umgebung vorstellen.

Die Aufgeschlossenheit, bzw. Ablehnung, urbaner Produktionsstätten hängt laut Befragung von mehreren Faktoren ab. Positive Auswirkungen versprechen sich die Befragten durch kurze Transport- und Einkaufswege (35%) sowie die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen (27%). Negative Auswirkungen werden in der Zunahme von Lärm (35%) und Verkehr (14%) gesehen.

Fazit: „Urban Factories“ bieten großes Potenzial

Auch wenn die Zahl der Befragten nicht sehr groß ist und das Publikum einer Konferenz zur nachhaltigen Stadtentwicklung dem Thema gegenüber aufgeschlossener sein dürfte als die Durchschnittsbevölkerung, lassen sich doch einige Erkenntnisse ableiten.
Wenn es gelingt, die negativen Auswirkungen der „Urbanen Produktion“ durch die Schaffung von „Urban Factories“ und die Umsetzung von Maßnahmen, wie z.B. die Vermeidung von Emissionen und hohem Verkehrsaufkommen, zu reduzieren und die positiven Auswirkungen, wie z.B. die Förderung des aktiven Austauschs mit dem umliegenden Quartier, zu steigern, dann dürfte die ohnehin schon vorhandene Aufgeschlossenheit und Akzeptanz weiter zunehmen. Die Notwendigkeit der Produktion im urbanen Raum sowie die positiv gesehenen Effekte wie Arbeitsplätze und kurze Wege werden durchaus anerkannt und als wichtiger Baustein einer nachhaltigen Stadtentwicklung gesehen.