Vision

Die Stadt ist ein lebenswerter Raum, in dem Gesellschaft, Ökonomie und Ökologie im Einklang stehen. 
Urbane Produktion ist ein selbstverständlicher Bestandteil der Stadt. Fabriken sind ein Gewinn für das umgebende Stadtquartier und bieten Gesellschaft und Natur einen Mehrwert. Produktionsstätten sind wandelbar und ein flexibler Teil der stetig voranschreitenden Stadtentwicklungsprozesse.
Produzierende Unternehmen nutzen die Potenziale des urbanen Standorts zu ihrem Gewinn und bieten gleichzeitig Vorteile und Identität für die Stadt.


Forschungsansatz

Urbane Räume sind durch räumliche Konzentration hoch-dynamischen Prozessen unterworfen, die durch globale Megatrends (u.a. Technologie- und Klimawandel) weiter entfacht werden. Durch urbane Produktionsstätten werden Innovationen, Arbeitsplätze und Wohlstand geschaffen, aber auch Ressourcen- und Energieströme verursacht und dauerhaft Bautätigkeiten ausgelöst. Die beteiligten Akteur*innen werden vor neue Herausforderungen, Konflikte und die Notwendigkeit zur Kooperation gestellt – ökonomisch, ökologisch sowie sozial. Es gilt die bereits hochentwickelte, ressourceneffiziente Anpassung der einzelnen Stadtbausteine synergetisch zu verbinden und zusätzliche Effizienzpotentiale für ein zukunftsfähiges Fabrik-Stadt-System umzusetzen.

Ziel des Projektes ist es, die Ressourceneffizienz des „Stadt-Fabrik-Systems“ zu steigern, indem Ressourcenflüsse unterschiedlicher Verursacher*innen, Nutzer*innen und Erzeuger*innen sinnvoll (ökonomisch, ökologisch und soziale Kontexte berücksichtigend) verbunden werden. Gemeinsam mit relevanten Akteur*innen im Stadt-Fabrik-System, beispielsweise Fabrik, Nachbarschaft, Stadtverwaltung, werden Konfliktfelder und Kooperationsmöglichkeiten analysiert und durch geeignete Maßnahmen Innovations- und Effizienzpotenziale erschlossen. Es werden dabei insbesondere Maßnahmen verfolgt und Partner*innen in Konstellationen zusammengebracht, die es nur im urbanen Raum gibt.

Aufbauend auf einem im Vorgängerprojekt ‚Urban Factory – Entwicklung ressourceneffizienter Fabriken in der Stadt‘ (Laufzeit: 2015 bis 2018) entwickelten Systemverständnis „Urbane Fabrik“ und gemeinsam genutzten Ressourcen (wie Boden, Wissen etc.) werden in diesem Vorhaben weitere Austauschpotentiale in den Betrachtungsgebieten in Braunschweig und Wolfsburg identifiziert. Darüber hinaus besteht das Ziel, eine Entscheidungsunterstützung für urbane Akteur*innen (insbesondere urbane Fabriken) zu entwickeln, die es diesen ermöglicht, für sie relevante und sinnvolle (d.h. ökonomisch, ökologisch und soziale) Maßnahmen zu identifizieren und anschließend umzusetzen. Für eine erfolgreiche Umsetzung der angestrebten größtmöglichen Ressourceneffizienz wird ein offenes, flexibles Netzwerk aus urbanen Akteur*innen aufgebaut, die durch stetige Kommunikation Wissen sammeln, neu generieren und austauschen. Dieses Netzwerk mit „Leuchtturmcharakter“ wird in den Gebieten Wolfsburg und Braunschweig etabliert.

Glossar

Ein Glossar wird angelegt, damit alle Disziplinen und Akteure, welche Teil dieses Projektes sind sich mit gleichen Begriffen und Definitionen austauschen können.

Dies vereinfacht die Kommunikation innerhalb und außerhalb des Projektes.

Akteure

Im Kontext urbaner Fabriken finden sich in verschiedenen räumlichen Ebenen eine Vielzahl von Akteuren, deren Interessen direkt oder indirekt durch Wirkungen im Fabrik-Stadt-System berührt werden.

Methoden und Instrumente

Fabriken in einem urbanen Umfeld, die sich für die Transformation in eine Fabrik mit einem positiven Beitrag für Stadt und Umwelt entscheiden, und damit auch einen Beitrag zur Senkung des Ressourcenbedarfs auf Quartiersebene leisten, können auf verschiedene Werkzeuge zur Tranformation zurückgreifen.

Betrachtungsraum

Urbane Fabriken präsentieren sich als hochgradig komplexe Systeme in urbanen Räumen. Um deren Transformation im Sinne einer außenwirksamen Effizienzsteigerung (vgl. Ziele) zu ermöglichen, ist es notwendig den jeweiligen Betrachtungsraum auszuweisen. Das Konsortium nutzt dazu die Technik der Zerlegung des Gesamtsystems in sechs Systemebenen (vgl. Grundlagen)  – angefangen vom urbanen Raum auf einer großmaßstäblichen Ebene, über das Quartier, den Standort und das Gebäude bis zum Arbeitsplatz bzw. der Maschine (vgl. Glossar).

Transformationsprozess

In der aktuellen Projektphase beschäftigen wir uns mit dem (idealen) Prozess der Transformation einer Fabrik mit einem urbanen Standort hin zu einer vernetzten Fabrik, die einen positiven Beitrag leistet. Der Prozess soll die Definition eines Gesamtzieles, die Bewertung des aktuellen Status nach wesentlichen Kriterien und die Identifizierung potenzieller Synergien umfassen, sowie die Auswahl der am besten geeigneten Maßnahmen (vgl. Methoden), die sowohl dem Werk als auch dem Quartier Vorteile bringen. Der Prozess zielt darauf ab die Bewertung des erreichten Status nach Umsetzung der Maßnahmen und die Definition neuer Ziele zu erreichen. Alle Phasen sollten als Teil eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses verstanden werden.